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Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
02-13-2025, 02:43 PM,
Beitrag #131
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
"Vale bene, Stadtschreiber", sagte ich freundlich. Die nächste Sitzung würde  irgendwann in der nächsten Woche stattfinden. Dann würde also entschieden werden, ob ich Honoratior werden dürfe.
Ich bot meiner Fridila meinen Arm und meinem Sohn die Hand: 
"Da wir schon einmal hier sind: Was wollt ihr jetzt unternehmen, meine Familie?", fragte ich beim Hinausgehen. 
Draußen vor der Tür des Rathauses warteten Rango und Spiros. Sie hatten mit Kreide Kästchen an die Wand gemalt und spielten irgendein Spiel.
Ich befahl den beiden Jungen, die Kreide wieder abzuwischen. Wenn ich Honoratior sein wollte, würde ich für die Stadt sorgen, und ich konnte gleich damit anfangen,mich darum zu kümmern, dass keiner die Wände verschandelte.
Quiwon ging zu seinen Freunden, das tat er ein bisschen steif, weil er ja eine Toga trug. Er half ihnen beim Saubermachen, dann hob er die Kreide hoch und betrachtete sie. Es war nur ein Stummelchen, doch Spiros hütete sie wie einen Schatz. Er wusste eine Menge Spiele, die man auf Spielfeldern spielen konnte und brachte sie Rango und Quiwon bei: Dazu brauchte er eben die Kreide.
"Können wir Malzeug und neue Kreiden kaufen?", fragte Quiwon. 
Ich schaute Stella fragend an. Vielleicht wollte sie ja auch gerne im Handelsviertel oder auch im Neuen Viertel, wo sich mittlerweile einige Geschäfte niedergelassen hatten, Besorgungen machen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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02-14-2025, 04:48 PM,
Beitrag #132
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Nachdem wir das Rathaus verlassen haben, fragte Sonnwin, was wollten wir noch unternehmen und bat mir seinen Arm. Ich überlegte kurz und blickte meinen Friudel an:

"Unsere Köchin Irma sagte mir, dass heute der Markttag ist und bat mich, diverse Gewürze zu kaufen. Unsere sind schon fast aufgebraucht. Ich kenne auch den Gewürzhändler, wir haben bei ihm eingekauft, als ich noch in der Villa Furia wohnte." Es war aber lange her und ich hoffte, der Händler immer noch seinen Stand auf dem Markt hatte, "Außerdem verkaufte er damals auch in Honig eingelegte Datteln, das wäre eine Leckerei für Kinder", die gerade eine Wand mit Kreide beschmierten. Sonnwin, als zukünftiger  Honoratior, konnte das natürlich nicht zulassen und sagte ihnen, sie sollten die Wand wieder sauber machen. Unser Sohn in seiner Tunika hatte es nicht leicht, sich als normales Kind zu bewegen und ich lächelte ihn an, "Wir können auf dem Markt auch uns nach Kreide und Malzeug umsehen, aber welche Kleider möchtest du, mein Sohn, ich denke, du hast genug davon!"...

Quiwon dachte einen Moment nach, "Ich möchte einen roten Umhang, wie Legionäre es tragen, jawohl, liebe Mama!" Ich strich sanft über sein blondes Haar, "Wir werden unsere fleißige Kira bitten, ein rotes Tuch zu weben und ich werde für dich dann einen schönen Umhang nähen".

Gut gelaunt schmiegte ich mich an Friudels Arm, "Also, wollen wir auf den Markt gehen, mein Gemahl, und hast du auch Wünsche?"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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02-16-2025, 03:59 PM,
Beitrag #133
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
"Gehen wir also erst auf den Markt, meine Fridila,um Gewürze, Datteln und Malkreiden,  und ich wollte mich später noch im Neubaugebiet in dem neuen Kaufhaus umsehen, da wird Importware verkauft und vielleicht bietet sich die eine oder andere Überraschung!", erwiderte ich meiner Frau. 
Quiwon wünschte sich einen Soldatenmantel. Er war ja gerade im Spiel immerzu Centurio. Ob er den Drang zum Soldatentum von meinem Vater geerbt hatte oder ob es nur ein Kinderspiel war, das würde die Zukunft erweisen.
Meine Frau, unser Sohn, seine beiden jungen Freunde und ich gingen also Richtung Markt >>>
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07-22-2025, 02:04 PM,
Beitrag #134
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro - Und wieder einmal auf dem Rathaus
Ich hatte mein Haar im Nacken zurückgebunden und trug eine blendend weiße Toga, das Ehrenkleid des römischen Bürgers. Wie es solche Ehren zu sein pflegten, war sie schwer und man konnte sich gar nicht anders bewegen, als gravitätisch.  
"Seh ich römisch genug aus ?", flüsterte ich meiner Stella zu und drückte ihre Hand.
Ich hatte nicht nur meine Schwester, sondern auch meine Fridila mit meiner Standeserhebung überrascht. Zwischen mir und meinem neuen Stand lag nur noch die Bezahlung des Standesgeldes, das ich heute bezahlen wollte. Man hatte mir schon gesagt, dass man mich als Vertreter der umliegenden Gutshöfe sah; auch diese Gutsherren, die wie kleine Könige auf ihren Ländereien wohnten, sollten in die Civitas eingebunden werden. 
Die Kinder hatten wir diesmal nicht mitgenommen. Sie spielten und tobten bei uns zuhause. Wir Erwachsenen jedoch - Stella, Clara und ich und Durs, Sionn und Sylvana, die uns begleiteten, während Rango, der uns herkutschiert hatte, beim Pferdewagen wartete, wollten später noch zum Thermengarten gehen, um dort in Ruhe über die Hochzeitsvorbereitungen für meine Schwester und die Gästeliste zu sprechen. Wir hatten Decken und Essenskörbe dabei, da wir die Gespräche mit einem Prandium im Freien verbinden wollten. An warmen Tagen wie heute war der Thermengarten ein schattiger und angenehmer Ort.

[Bild: Scaevus-113.jpg]

Als ich Stellas Hand ergriff und mit meiner schönen Ehefrau an meiner Seite  in das Büro gehen wollte, kam mir Scaevus, Saturninus Sekretär entgegen, der wohl im Auftrag seines Herren einen Botengang gemacht hatte. Seit der Tempelplanung war es zwischen den Furiern und dem Rathaus ein Kommen und Gehen.

Als er Stella erblickte, kam er näher und verbeugte sich, und er wartete, dass sie das Wort an ihn richtete. Es war ihm aber anzusehen, dass er sich über die Begegnung sehr freute.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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07-23-2025, 01:02 PM,
Beitrag #135
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Am frühen Morgen sind wir nach Iscalis gefahren. Die Kinder blieben zu Hause unter Aufsicht von Riona und Fenia. Clara, Durs, Sionn und Sylvana begleiteten uns. Wir hatten vor, nach dem Besuch des Rathauses in Tempelgarten zu gehen und dort ein Picknick veranstalten. Und uns in Ruhe über Claras Hochzeitsvorbereitungen und die Gästeliste zu unterhalten.
Nach einer gewissen Zeit haben wir das Rathaus erreicht. Die Kutsche hielt an und wir gingen zusammen in das Gebäude.

Heute war ein besonderer Tag, an dem meinem Gemahl die Würde eines Honoratior, nach der Bezahlung des Standesgeldes, verliehen wird. Diese Ehrung war nicht nur eine Anerkennung seiner Verdienste, sondern auch ein Ausdruck des Respekts und der Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wurde. Seine Standeserhebung hat mich überrascht und erfüllte mich mit Stolz. In seiner weißen Toga sah mein Friudel elegant und vornehm aus.
"Seh ich römisch genug aus ?", fragte er mich leise und drückte meine Hand. "Absolut! Aber kein Römer sieht so attraktiv und vornehm aus, wie du, mein Herz"..., ich lächelte ihn verschmitzt an.

Ich selbst trug heute eine sommerliche, hellblaue Tunika, die durch die zarte, türkisfarbene Stola, die mit goldenen Stickereien verziert war, elegant ergänzt wurde. Mein langes Haar habe ich hochgesteckt und mit einer goldenen Spange befestigt. Die kostbaren Saphir Ohrringe, die ich an diesem besonderen Tag trug, unterstrichen meinen Status als Patrizierin.
 
Bevor wir Hand in Hand ins Büro gehen wollten, sah ich einen furischen Sklaven; der freundliche Junge kam näher und verbeugte sich vor mir. "Scaevus, möchtest du mir was sagen? Ist dein Dominus ebenfalls hier?"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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07-24-2025, 02:02 PM,
Beitrag #136
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Ich konnte es nicht verhehlen, wie gerne ich mich mit meiner schönen und eleganten Ehefrau in Iscalis zeigte. Sie trug heute eine hellblaue Tunika aus dünnem Stoff und darüber eine fast transparente türkisfarbene Stola, die mit goldenen Stickereien verziert war, dazu Saphirohrringe.  Sie sah zum Anbeißen aus. Freundlich richtete sie das Wort an Saturninus Sklaven (der es bei Stellas Cousin bestimmt nicht immer einfach hatte, obwohl er gut genährt und gekleidet war)

[Bild: Scaevus-113.jpg]

Der junge Mann kam aus seiner Verbeugung und erwiderte: " Ich wollte Dich gerne begrüßen, Domina Stella. Nein, mein Herr ist leider nicht hier", es schien ihm etwas einzufallen, denn er errötete und war nun etwas aufgeregt:
"Aber es ist ein Brief von einer Dame namens Sergia Viola für Dich angekommen, Herrin, aus Londinium. Dominus Saturninus wollte ihn dir mit einem Boten auf den Gabinierhof  schicken, doch wenn Du noch eine Weile in Iscalis bleibst, so laufe ich nach Hause und bringe ihn dir gleich. Wo kann ich dich später finden, Domina?"

~

Wenig später betraten wir das Bürgerbüro, und ich grüßte den diensthabenden Stadtbeamten:

"Salve, ich bin Honoratior in spe Gabinius Secundus und bin gekommen, mein Standesgeld zu entrichten"

Der Beamte notierte meinen Namen, dann aber schickte er nach dem Quästor, der mit einem Amtsdiener erschien, um das Geld in Empfang zu nehmen und es in der Quästur wegzuschließen. Ich zählte ihm zehn ungebrauchte noch glänzende Goldstücke vor. Es waren Göttermünzen, die nach dem Ausbruches des Vesuvius von unserem Kaiser Titus geprägt worden waren, um die Unsterblichen zu versöhnen. Der Quästor lobte die Qualität der Stücke, dann stellte er mir eine Quittung aus.


Ich verabschiedete mich höflich, und dann draußen nahm ich übermütig meine Damen - meine Frau und meine Schwester - links und rechts an der Hand:
" So, nun habe ich mit  einem kleinen Vermögen zum Wohl der Stadt beigetragen", meinte ich: "Jetzt fehlt noch unser Wohl - lasst uns zum Thermengarten gehen!"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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07-25-2025, 12:23 PM,
Beitrag #137
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Scaevus errötete und sagte, dass er mich gerne begrüßen wollte. Und nein, sein Herr ist nicht hier, aber für mich kam ein Brief von einer Sergia Viola aus Londinium an, den Dominus Furius mir mit einem Boten nach Hause schicken wollte. Allerdings wird Scaevus mir den Brief bringen, wenn ich ihm sage, wo er uns findet, wenn wir noch eine Weile in der Stadt bleiben.
Als ich den Namen hörte, machte mein Herz vor Freude einen kleinen Sprung. Es war kaum zu fassen, dass ich wieder von Viola hörte, die ich seit fünf Jahren nicht gesehen hatte. "Sergia Viola ist eine gute Freundin aus Rom", erklärte ich Friudel. Später werde ich ihm mehr erzählen.

"Ja, Scaevus, es würde mich sehr freuen, wenn du mir den Brief bringst. Wir gehen gleich in den Thermengarten und dort kannst du uns finden". Der Junge nickte und machte sich sofort auf den Weg, um den Brief abzuholen und ihn mir später im Garten auszuhändigen.

Danach gingen wir ins Büro, in dem sich mein Gemahl höflich vorstellte, das Standesgeld bezahlte und eine Quittung vom Beamten erhielt.
"Nun, mein geliebter Honoratior, Pubius Gabinius Secundus, lass mich dir gratulieren!", sagte ich und lächelte ihn glücklich an, als wir bereits draußen waren. Er nahm mich und seine Schwester jeweils an einer Hand, und wir begaben uns in den Garten.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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