RE: Freundschaftsrennen: Frowin versus Eisu
"Wie sich das anfühlt, weiß ich nicht. Da hast du mir etwas voraus", war der letzte Spott des Galliers, denn nunmehr beobachtete er das Tuch, das flatternd und unendlich langsam den Hügel hinunterflog. Das Mädchen, das es geworfen hatte, verschwand aus seinen Gedanken, ebenso wie alles andere. Er spürte nur den Wind und seinen eigenen Herzschlag. Die Rufe der Leute waren ihm egal und verschwammen im Hintergrundrauschen. Jetzt galt es. Seine Chance.
Das Tuch fiel mitten auf die Strecke, in den nunmehr getrockneten Schlamm. Und das Herzklopfen verstummte jäh, als der Lärm mit voller Kraft auf sie einprasselte. Frowin gab seinen Pferden das Signal, die sofort reagierten.
Das Rennen hatte begonnen.
Mit einem ohrenbetäubenden Donnern schlugen die Hufe der Pferde auf. Noch gleich nebeneinander waren sie. Er konnte Eisu knapp in seinem Augenwinkel die Tiere antreiben sehen. Der Hügel kam näher, die Straße war mal enger und mal breiter. Hier würden sie aufpassen müssen, einander nicht von der Strecke zu drängen. Obwohl es wohl eher Eisu wäre, der Frowins Gefährt hinunterdrängen würde.
'Schneller', dachte er, denn er wollte hier nicht gezwungen sein, hinter dem Kelten zurückzubleiben, denn dann war das Überholen schwer. Die herrlichen furischen Tiere gaben wirklich alles. Täuschte er sich oder freuten sie sich, endlich wieder in Aktion zu treten?
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