Catia öffnete die Augen und sah Louarn. Sie war gar nicht erstaunt. Sie flog ihm in die Arme:
"Louarn, guten Abend! Ich habe mich so gesehnt", sprach sie fast feierlich, als wäre damit alles geklärt, warum er hier war, und sie legte ihren Kopf an seine Schulter, umarmte ihn und schnüffelte ein wenig an ihm, um sich zu vergewissern, dass er wirklich und wahrhaft vor ihr stand. Aber alles war gut, er roch nach Louarn.
"Ich habe bis Morgen Vormittag frei. Rhea, das ist die Hausverwalterin, hat gelächelt und mir viel Spaß gewünscht"
Niemand erwartete, dass Catia wie eine Vestalin lebte. Irgendeinen Jungen in Cheddar würde sie nach dieser Zeit haben, denn sie war jung und nicht unansehnlich.
"Wo gehen wir denn hin? Spazieren im Eichenwäldchen?", fragte sie und wurde ganz kribbelig vor Vorfreude.
Catia hatte vom Wäldchen gehört, und daher kam es ihr in den Kopf.
Der kleine Eichenhain lag östlich des Dorfes. Er war der einzige in der Gegend, und dort gab es eine kleine Lichtung voll saftigem Gras und tiefgrünem Moos. Er war der Dorfjugend wohl bekannt, die dort ihre Stelldicheins feierte, und ab und an auch auf verbotenen Wegen wandelte, wenn die Väter des liebenden Paares dagegen waren.