RE: [Vor dem Gartentor] Am Abend
Louarn küsste Catia, als sei sie sein Mädchen und als ob die ganze Welt das sehen sollte. Catia öffnete halb ihre Lippen, erwiderte den Kuss mehr als bereitwillig, während sie sanft seine Wange, seine Schulter und alles, wo sie mit ihrer Hand hinkam, streichelte. Als er sie losließ, brannten ihre Lippen ein wenig, und sie atmete schneller, und ihre Brust hob und senkte sich.
Louarn sprach jetzt von einem Bett und einem Dach, einem Feuer und einem Bärenfell, das er gekauft hatte. Gekauft! Und all das Schöne, was er ihr in Alans Stall versprochen hatte, das hielt er. Catia sah es bereits vor ihrem geistigen Auge. Diese Phantasie war entschieden schöner als ein Stelldichein in dem zu dieser Jahreszeit noch ungemütlichen Eichenwäldchen.
Dennoch: Catia wäre mit Louarn hingegangen, wohin er auch immer hätte hingehen wollen, wenn sie nur allein mit ihm sein dürfte.
"Du hast dich ja an das Bärenfell erinnert!", sagte sie gerührt: "Und du hast die Hütte bekommen! Ich habe dich gar nicht fragen wollen, damit du nicht glaubst, dass mir eine Hütte mehr bedeutet, als dass ich mich nach dir gesehnt habe. Ich freue mich so...."
Plötzlich hatte Catia es eilig: "Gehen wir bitte", sagte sie, denn dann würde ihr Sehnen, wie sie es nannte, gestillt werden.
Sie nahm den Korb, der zu ihren Füßen gestanden hatte, mit. Dabei erinnerte sie sich daran, dass sie die zweitschlechteste Köchin Britanniens war. Vielleicht wäre Louarn nicht erpicht auf etwas, das sie zubereitet hatte, obwohl ihr fast alles, seit sie ihr Glücksband um den Zopf geflochten trug, gelang.
"Das Meiste hat Rhea mir mitgegeben", sagte sie deshalb.
Sie würde jetzt mit Louarn zwischen den Hütten vorbei bis zu Niamhs Hütte gehen. Weit war es nicht, und nicht viele Leute waren hier noch unterwegs. Aber die, die es waren, würden sehen, wie Catia stolz darauf war, Louarn an ihrer Seite zu haben. Sie ging mit hocherhobenem Kopf, und immer wenn er zu ihr schaute, schenkte sie ihm ein kleines, glückliches Lächeln.
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