RE: [Neben den Sklavenunterkünften] Officium des Hausverwalters
Ein hauchfeiner Schauer rieselte dem jungen Aegypter über den Rücken, während er mit gesenktem Kopf vor dem furischen Hausverwalter stand. Abwartend. Bis dessen Stimme an sein Gehör drang und sich die Ohren des Dunkelhaarigen unwillkürlich spitzten. Schließlich wollte er keines der gesprochenen Worte verpassen, auch wenn er seinen Blick weiterhin auf seine Füße gerichtet beließ. Das der Hausverwalter ob der Summe die in den Büchern eingetragen war und die seine Kaufsumme darstellte, überrascht, bis höchst erstaunt sein dürfte, war beinahe mit Händen zu greifen. Natürlich war sein Kaufpreis ein stattliches Sümmchen.
“Im Haus der edlen Claudia Sabina bekleidete ich die Position des Hausverwalters.“ Erklärte Nefertem mit seiner weichen Stimme. Denn dies war seine Stellung im Haushalt der jungen Römerin gewesen. Dass er zuvor der Leibsklave des Iuliers war, stand hier nicht zur Debatte. Denn danach hatte Apollinaris nicht gefragt.
Als ihn der Hausverwalter aufforderte auf dem Klappstuhl vor seinem Schreibtisch platz zu nehmen, zögerte Nefertem für einen kurzen Augenblick. Setzte sich dann doch in Bewegung, direkt auf den Stuhl zu und nahm darauf Platz. Allerdings wirkte er wahrlich unentspannt. Was auch kein Wunder war. Schließlich überwog hier noch immer die Aufregung vor allem Neuen. Schließlich war dies sein neues zu Hause. Wie würde man auf ihn reagieren? Wie waren die übrigen Sklaven und Sklavinnen? Wie die Hausherrin? Fragen über Fragen die Nefertem durch den Kopf geisterte.
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