RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Oh natürlich. Wie dumm von ihm. Sein Dominus war Meilen geritten und dass ihm da natürlich nicht der Sinn nach einem entspannenden Bad war, hätte Nefertem eigentlich wissen müssen. Bei den lobenden Worten seines Dominus spürte Nefertem wie sich eine verräterische Röte auf seinen Wangen abzeichnete. Die er jedoch durch pure Willenskraft zurück drängte. Unter keinen Umständen sollte sein Dominus denken, dass er es hier nur auf Lobhudelei abgesehen hatte. Der furische Sklave hatte das Zimmer seines Dominus gerne mit hübschen Blumen dekoriert. Auch die Kissen fein säuberlich aufgeschüttelt. Ebenso die Vorhänge zurecht gezupft. So wie er es bei Marcus Iulius Cato getan hatte.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Nefertem wie der Furier seine Arme hinter dem Kopf verschränkte. “Ich befinde mich seit ungefähr einer Woche in deinem Haushalt Dominus.“ Antwortete der Dunkelhaarige mit seiner ehrlichen Stimme und seiner warmen Stimmfarbe. Als ihn der Furier schließlich nach einer Massage fragte, nickte Nefertem und blickte kurz gen des kleinen Tischchens, auf dem sich einige Flakons mit Ölen befanden. Nebst einer kleinen Schale, in der man die verschiedenen Öle mischen konnte. Auch befanden sich einige Tücher in unmittelbarer Nähe. Unterhalb des kleinen Tischens, befand sich so etwas wie ein Stauraum für derlei Dinge. “Ich verstehe mich in der Kunst der Massage Dominus.“ Konnte man Nefertems samtweiche Stimme vernehmen. “Dann würde ich dich bitten auf den Bauch zu legen, damit ich dir den Rücken und deinen verspannten Nacken, sowie deine Schultern massieren kann und somit auch gleich Verspannungen lösen kann.“ Bot Nefertem seinem Dominus an und wartete darauf, bis der Furier seinen Worten Folge leistete und sich in die Position der Bauchlage begab.
Erst dann würde sich Nefertem dem kleinen Tischchen nähern und die Flakons einer genaueren Musterung unterziehen. An zwei der Flakons schnupperte er, um herauszufinden, welches davon das Nardenöl war. Jenes Öl war zähflüssiger und roch besonders intensiv, wie der Dunkelhaarige für sich im Stillen befand. Schon begann Nefertem das Mischungsverhältnis anzurühren, dazu benutzte er einen kleinen Spatel, den er ebenfalls in eben jenem Stauraum unterhalb des Tischchens befunden hatte. Der Geruch des Nardenöls begann sich im Schlafgemach seines Dominus zu verbreiten und Nefertem inhalierte den Duft des Öls für einen kurzen Augenblick. Erst dann nahm er die Schale an sich und begab sich zurück zum Bett seines Dominus. Das Gemisch hatte sich während dessen etwas erwärmen können, denn im Inneren des Raumes war es nun nicht empfindlich kalt. Sobald sein Dominus auch aus seiner Untertunika geschlüpft wäre, würde sich Nefertem über ihn knien und seine Fingerspitzen mit dem Öl einreiben. Erst dann würde er sich über den Dunkelhaarigen beugen, ihn vorwarnen dass er mit der Massage beginnen würde, um seine Finger kraftvoll in die Schulter- und Nackenpartie des Römers zu drücken.
|