RE: Leben auf der Baustelle
" Unser Dorfschmied kam als Brautwerber zu meinem Onkel und wollte mich für seinen Vater. Du weißt ja selbst, wie angesehen Schmiede bei uns sind, obwohl unser Schmied nicht annähernd so feine Dinge wie Herr Owen schmieden konnte. Er reparierte zerbrochene Hufeisen und Sicheln. Mein Onkel dachte jedoch bestimmt, dass seine Werbung das Beste wäre, was ich vom Leben erwarten könnte. Ich wäre dann gut versorgt gewesen", erklärte Catia und staunte dann:
"Gleich sieben Jungen sind dir prophezeit worden, Furiana Deirdre? Das ist aber schön. Da wird mir die Arbeit nicht so schnell ausgehen", sie freute sich darüber, und als Deirdre ihr dann sagte, dass sie immer einen Platz unter ihrem Dach haben, ganz gleich was mit Aper oder Louarn sein würde, schien ihr die Zukunft so oder so gesichert. Sie würde solange sie zwei fleißige Hände hatte, niemals mehr heimatlos sein oder Hunger leiden, nicht einmal, wenn der Wachsoldat ihren Vater nicht so schnell fand:
"Ich bin so gerne hier bei euch. Und ich hoffe doch, dass ich noch eine ganze Weile bleiben kann. Der Name meines Vaters steht in einem Tabu- larium mit tausend Namen geschrieben, und es wird sehr lange dauern, bis man sie alle gelesen und ihn gefunden hat. Zumindest denke ich, dass es dauert, ich selbst verstehe mich nicht aufs Lesen. Und dann ist noch nicht gesagt, wann genau er fertig ist mit seinem Dienst für die Adler und Zeit hat für mich".
Catia streichelte rasch Deirdres Arm: "Ich danke dir sehr"
Über Louarn sprach sie nichts weiter. Er war ja kein einfacher Pferdeknecht, sondern ein Krieger mit Kampfnarben am ganzen Körper und vornehmerer Abstammung als sie selbst, doch das behielt Catia gegenüber Deirdre lieber für sich. Weil dies die Zukunft vielleicht komplizierter machte. Kompliziertes mochte Catia jedoch nicht sonderlich.
Da fange ich mich heute gleich jetzt auf der Stelle an, zu freuen und freue mich auf Morgen, wenn ich Louarn wiedersehe. Und wenn ich ihn sehe, dann wird meine Freude noch größer, dachte sie wieder. >>>
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