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[Auf dem Markt] - Ein waghalsiger Beginn, Part 2
06-01-2025, 08:51 PM,
Beitrag #1
[Auf dem Markt] - Ein waghalsiger Beginn, Part 2
[Bild: Bran-und-Cassia-2-4.jpg]


Immer wieder hatte Cassia den Brief des claudischen Sklaven durchgelesen. So dass dieser an einigen Stellen wahrlich Risse aufwies und das Pergament bereits deutlich durchscheinender geworden war. So oft wie Cassia den Brief in ihren Händen hin- und her drehte. Und sogar auch umdrehte, um zu überprüfen ob sich Bran eventuell einen Scherz mit ihr erlaubte. Aber nein, da stand glasklar, dass er sich mit ihr auf dem Viehmarkt treffen wollte. Eigentlich hätte sich Cassia nun gefreut, wäre da nur nicht die Tatsache gewesen, dass sie das Gespräch zwischen ihrem Dominus und seiner Ehefrau belauscht hatte. Sie würde unweigerlich von ihrer kleinen Domina getrennt werden. Dies hatte die Domina unmissverständlich kund getan. Jetzt lag es an ihrem Dominus, ob Cassia verkauft werden würde oder ob man sie auf das furische Landgut schickte. Beide Optionen gefielen Cassia ganz und gar nicht. Nein! Überhaupt nicht. Sie verabscheute beide Optionen. Wieso hatte sich die kleine Domina denn nicht für sie eingesetzt? Wollte Furia Saturnina etwa, dass ihre liebste Freundin verkauft wurde? Seit diesem Tag hielt man die Mädchen getrennt voneinander. Cassia wurde zu alltäglichen Arbeiten im Haushalt eingesetzt und sah Furia Saturnina nur noch, wenn es ihr Dominus erlaubte und sie der kleinen Domina eine Gute Nacht wünschen durfte. Denn natürlich forderte Furia Saturnina ihre alltägliche Kuscheleinheit mit ihrer Cassia. Doch selbst in diesen warmen Augenblicken behielt Cassia ihre Gedanken für sich. Auch wenn es ihr das Herz brach, wenn sie in Furia Saturninas liebe Augen blickte.

Eines Tages wurde Cassia in die Culina gerufen. Dort erhielt sie von der Köchin die Aufgabe, frische Eier auf dem Markt der Provinz zu kaufen. Und Cassia nickte auf diese Anweisung ohne zu protestieren. Denn das bedeutete auch, sie würde Bran wieder sehen. Beim Gedanken an den claudischen Sklaven spürte Cassia nämlich wie ihr Herz vor Aufregung ganz doll in ihrer Brust pochte. War das etwa ein Zeichen dafür, dass sie sich verliebt hatte? Den kleinen Weidenkorb drückte Cassia ganz fest an ihre Brust, als sie mit beinahe eiligen Schritten die Culina verließ. Den Flur entlang ging und schließlich durch die Hintertüre nach draußen verschwand. Kaum war Cassia vor der Villa Furia angekommen, ließ sie ihren Blick an dem Gemäuer empor gleiten und schluckte hart. Bald würde sie diesen Mauern den Rücken kehren. Sie würde sich nämlich zusammen mit Bran auf den Weg nach Londinium machen. Auch wenn es ihr das Herz zerriss, wenn sie dabei an ihre kleine Domina dachte. Doch Furia Saturnina würde sie alsbald vergessen haben, wenn sie von ihrer Mutter in die alltäglichen Dinge eingebunden wurde, die eine furische Dame zu wissen und zu lernen hatte. Mit diesen Gedanken im Kopf und der Liste in den Händen eilte sich Cassia gen der Märkte. Denn dort, hoffte sie Bran wieder zu begegnen.

Geschwinden Schrittes erreichte sie die Marktstände und ließ ihren Blick sogleich suchend von links nach rechts gleiten. Es herrschte reges Gedränge, so dass Cassia aufpassen musste, dass sie nicht gestoßen wurde. Suchend ließ sie ihren Blick von links nach rechts gleiten. Bis sie den Bereich des Marktes erreichte, auf dem sich die Pferche der Tiere dicht an dicht drängten und der Gestank nach Exkrementen Überhand nahm. Augenblicklich begann Cassia flacher zu atmen und blickte sich suchend nach Bran, genauer gesagt nach dem Händler der Hühner um.
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[Auf dem Markt] - Ein waghalsiger Beginn, Part 2 - von Cassia - 06-01-2025, 08:51 PM

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