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[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus tat es ein wenig Leid, dass sich Serena die Schuld am unmöglichen Betragen von Saturnina zuschrieb:
"Wenn diese Tochter dir einst gleichen sollte, meine teure Gemahlin, dann werde ich mich voller Stolz Vater der Furia Saturnina nennen, so wie sich Spurius Lucretius Tricipitinus Vater der edlen Lucretia nannte", da seine Frau aus jener alten Gens stammte, war das auch noch einmal ein Zeichen seiner Hochachtung vor ihrer Tugend:
"Mit Cassia soll aber geschehen, wie du gesagt hast!", hier war Saturninus unerbittlicher, als er es eigentlich gewesen wäre, denn insgeheim hatte er an den Albernheiten der Spaßmacherin auch Vergnügen gehabt, doch nun musste das endgültig vorbei sein. Saturnina konnte froh sein, wenn sie zumindest weiter mit ihrem Halbbruder Tiberius spielen durfte. Es wurde wohl wirklich Zeit, sie einem jungen Patrizier zu verloben.

Dann aber war Serenas Zeit gekommen. Saturninus machte sich kurz Sorgen, ob das Kind vielleicht albern oder störrisch werden würde, weil sie gerade über Saturnina und Cassia gesprochen hatten, als die Wehen anfingen. Aber nein: Serena brachte einen schönen, gesunden Jungen zur Welt. Diesmal war es eine leichte Geburt, sie dauerte nur einige Stunden. Der Neugeborene hatte bereits Haare auf dem Kopf und eine kleine Stirnlocke klebte an seiner Stirn. 

Als Saturninus später den Jungen aufhob, um ihn anzuerkennen und anzuzeigen, dass er ihn aufziehen lassen würde, war er sehr gerührt über diesen kleinen Bruder für Carus. Er küsste den Kleinen und dachte, ich würde ihn gerne Antias nennen, nach dem Beinamen der Göttin Fortuna und Lucius, weil immer noch der gleiche Tag ist, so schnell hat er das Licht der Welt erblickt wie keines meiner Kinder zuvor.

Er setzte sich mit dem Kind im Arm an Serenas Bett: "Ich danke dir für diesen schönen Sohn, meine liebste Gemahlin", und er flüsterte ihr das mit Antias und Lucius ins Ohr, damit kein neidischer Gott vor dem Tag der Namensgebung von ihrem Glück hörte und sie mit Unglück strafte:
"Bist du einverstanden, meine Serena?"

Lucius Furius Antias, das dritte Kind und der zweite Sohn im Hause der Furier war geboren.