Ich konnte es nicht verhehlen, wie gerne ich mich mit meiner schönen und eleganten Ehefrau in Iscalis zeigte. Sie trug heute eine hellblaue Tunika aus dünnem Stoff und darüber eine fast transparente türkisfarbene Stola, die mit goldenen Stickereien verziert war, dazu Saphirohrringe. Sie sah zum Anbeißen aus. Freundlich richtete sie das Wort an Saturninus Sklaven (der es bei Stellas Cousin bestimmt nicht immer einfach hatte, obwohl er gut genährt und gekleidet war)
Der junge Mann kam aus seiner Verbeugung und erwiderte: " Ich wollte Dich gerne begrüßen, Domina Stella. Nein, mein Herr ist leider nicht hier", es schien ihm etwas einzufallen, denn er errötete und war nun etwas aufgeregt:
"Aber es ist ein Brief von einer Dame namens Sergia Viola für Dich angekommen, Herrin, aus Londinium. Dominus Saturninus wollte ihn dir mit einem Boten auf den Gabinierhof schicken, doch wenn Du noch eine Weile in Iscalis bleibst, so laufe ich nach Hause und bringe ihn dir gleich. Wo kann ich dich später finden, Domina?"
~
Wenig später betraten wir das Bürgerbüro, und ich grüßte den diensthabenden Stadtbeamten:
"Salve, ich bin Honoratior in spe Gabinius Secundus und bin gekommen, mein Standesgeld zu entrichten"
Der Beamte notierte meinen Namen, dann aber schickte er nach dem Quästor, der mit einem Amtsdiener erschien, um das Geld in Empfang zu nehmen und es in der
Quästur wegzuschließen. Ich zählte ihm zehn ungebrauchte noch glänzende Goldstücke vor. Es waren Göttermünzen, die nach dem Ausbruches des Vesuvius von unserem Kaiser Titus geprägt worden waren, um die Unsterblichen zu versöhnen. Der Quästor lobte die Qualität der Stücke, dann stellte er mir
eine Quittung aus.
Ich verabschiedete mich höflich, und dann draußen nahm ich übermütig meine Damen - meine Frau und meine Schwester - links und rechts an der Hand:
" So, nun habe ich mit einem kleinen Vermögen zum Wohl der Stadt beigetragen", meinte ich:
"Jetzt fehlt noch unser Wohl - lasst uns zum Thermengarten gehen!"