Forum

[Publius Gabinius Secundus]

Gerfridu hatte gewartet, bis das Paar sich küsste. Ein wenig scheu war er der Pronuba gegenüber, aber nicht so scheu, dass er sich seinen Part nehmen ließ. Länger schon hatte er Rango zwei Dinge zum Aufbewahren gegeben: Ein mit Silber beschlagenes Trinkhorn und ein gutes Schwert, eine germanische spatha. Die Spatha war viel länger als ein Gladius, seine Klinge war breiter, und der Griff war aus Holz, Messing und Horn, dabei sehr kunstvoll gearbeitet, wie auch das Gehänge. Die Kelten bewunderten die mächtige Waffe sehr, die sich der Onkel nun über die Schulter hing. Da er so hochgewachsen war, trug der die Spatha, als habe sie kein Gewicht.

Mit dem Trinkhorn voll süßen Weines näherte er sich dem Paar. Gleichzeitig war dort auch Sergia Viola, und aus Höflichkeit  ihr und dem britannischen Bräutigam gegenüber sprach der Oheim mit seiner tiefen Basstimme ein etwas langsames, aber sehr durchdachtes Latein:

"Meine lieben Kinder! Trinkt aus dem Trinkhorn beide, auf dass die Fülle des Lebens in eurem Heim niemals versiegen mag!", sagte er und reichte dem jungen Mann das Horn. Der Kelte war kaum kleiner als er selbst, und er hatte einen offenen blauen Blick.

Eisu Ap Comux zögerte nicht. Er nahm das Horn und trank einen Schluck, dann aber reichte er es seiner Lady. Denn er hatte gelobt, dass alles, was sein war, auch ihres sein würde.

Gerfridu lächelte zufrieden, und dann nahm er das Schwert samt Gehänge in beide Hände:

"In anderen Gegenden mögen Spindel und Rocken für eine junge Frau genügen, eine Chattenbraut jedoch erhält ein Schwert zur Mitgift. Dieses Schwert schenkt dir dein Vater Sonnmar, liebe Gerwina. Er hofft, dass du es deinem Erstgeborenen weiter geben kannst und dass er diesen Enkel noch zu sehen bekommt", sprach er laut und deutlich.