RE: [Pferdeställe und Koppeln] Himmelsdrachen
Saturninus bemerkte wohl, dass für Taurus Pferde und seien sie auch so exquisit wie die Goldenen, eher eine Handelsware darstellten als Objekte großer Bewunderung. Er fragte sich, ob auch Frowin - sein Frowin, dachte er, obwohl er den Gallier freigelassen hatte - das bemerken würde. Die unstandesgemäße Vorliebe für den Wagenrennsport war echt, zumindest von seiner Seite her, und die Kameradschaft war auch ein Weg in Frowins Herz gewesen. Frowins Zuneigung ging über die Ergebenheit, die er dem früheren Dominus schuldete, hinaus. Im Circus und in den Ställen waren der Furius und Frowin zumindest zeitweilig Gleiche gewesen.
Das Frowin Taurus als Mann gefiel, sah natürlich ein Blinder. Er setzte ihm eigenhändig einen Kranz auf, wobei er ihm schmeichelte, und Frowin, der gute Junge, lachte leise und lächelte.
Saturninus zwang sich zu einem aufmunternden Lächeln. Gewiss würde Frowin nie etwas gegen seinen Willen tun, daher musste er ihm zeigen, dass er mit allem einverstanden war.
Aber das ist nur heute, dachte Saturninus. Frowin ist mein Freigelassener, und Taurus wird ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Am besten schicke ich ihn nochmal zum Comuxhof, zu diesem Mädel, der Nisca. Komischerweise war Saturninus auf Nisca nicht eifersüchtig. Die junge Dienerin stand zu weit unter ihm. Doch auf Taurus konnte man schon eifersüchtig werden. Auch ihm stand der Kranz, er wirkte nicht wie ein Bacchus, sondern eher wie ein Pan, ein wilder Gott. Er sah gut aus. Der römische Kaufmann war viel mehr Konkurrenz als die junge, verliebte Magd....
"Wir sollten auch auf Frowin anstoßen, unseren Herren der Pferde", sagte Saturninus: "Nicht einmal der stolzeste Hengst kann seiner Kraft widerstehen!" Was rede ich da, dachte er...
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