RE: Peristyl | Säulenhof
Eigentlich hatte Prisca sich ja vorgenommen, am heutigen Morgen früh loszulaufen, um zur Villa Claudia zu gehen, wie sie es mit Lucretia Serena ja auch abgesprochen hatte. Oh, und sie war ja auch so dankbar dafür, dass ihre neue Freundin ihr das angeboten hatte! Sie würde zwar trotzdem viel Arbeit haben und jeden Tag vorbeikommen müssen, damit das Kleid rechtzeitig fertig wäre, und sie hoffte nur, dass das alles klappen würde und nicht noch ein Unglück passieren würde, aber immerhin hatte sie jetzt wenigstens eine Chance, sich nicht vollständig zu blamieren.
Sie war also auf dem Weg, natürlich mit Miriam an ihrer Seite, als ihr auf halbem Weg eine Sänfte entgegenkam und ein aufgeregter Mann sie bat, einzusteigen, weil sie ja eigentlich abgeholt werden sollte. Prisca verstand erst nicht, dann lief sie rot vor Verlegenheit an, und dann stiegen sie und Miriam schnell in die Sänfte. Selbst in Londinium war Prisca nie in einer Sänfte irgendwohin getragen worden, und das, obwohl ihr Vater ja nicht arm war. Das Geschaukel war schon ganz schön aufregend, aber irgendwie fühlte es sich auch falsch an. Aber undankbar wollte sie ja auch nicht wirken.
Sie wurde schließlich an der Villa Claudia abgesetzt und von dem stämmig wirkenden Mann hineingeleitet. Auch beim zweiten Besuch war die Villa noch absolut überwältigend für Prisca und sie machte sich instinktiv etwas kleiner und hoffte, nur nichts von den teuer aussehenden Vasen und Büsten versehentlich umzustoßen, während sie brav dem Mann hinterher ging.
Schließlich kamen sie in ein Peristyl, dessen Lichtschacht die Sonne sehr schön hereinließ, und wo Lucretia Serena schon auf sie wartete und bereits einen von zwei Webstühlen fleißig bespannte.
“Salve, Lucretia Serena!“, begrüßte Prisca sie und kam schnell auf sie zu, vor allem auch, um Abstand zwischen sich und den fremden Mann zu bringen. Nur den Cognomen zu verwenden traute Prisca sich nicht, bis es ihr nicht angeboten worden wäre. “Ich danke dir nochmal tausendfach, dass du mir so hilfst. Ich hätte wirklich nicht gewusst, was ich tun sollte, wenn du nicht gewesen wärst“, bedankte sie sich auch gleich noch einmal und sah sich um. “Das ist dann mein Webstuhl?“ fragte sie mit Blick auf den noch unbespannten Webrahmen neben dem, an dem Serena arbeitete.
![[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]](https://adlerchronik.de/gallery/3_15_08_22_9_37_19.png)
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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