Tribun Iulius mochte sich vielleicht nach außen gelassen geben, obwohl er glaubte nicht, dass die beiden, die da bei ihm saßen, ihm das abnahmen. Ein Außenstehender sah vielleicht in ihnen drei Raubtiere, unterschiedlicher Gattung, in Lauerstellung, die einander aufs genauesten beobachten und dann je nach ihrer Art zuschnappten.
Er wusste, dass die Alte sich den Anschein gab, Gerechtigkeit für ihre Leute herauszuschlagen zu wollen. In Wirklichkeit war sie mitgekommen, um ihn zu beobachten, um den Feind auszuspähen. Und Furius, kroch zum Schein zu Kreuze und wollte ihm auch etwas abpressen, damit er das Beste für sich selber heraus holte. Vielleicht sandte er Berichte nach Rom, um ihn zu diskreditieren.
„Die Waffen müssen ja gar nicht jetzt hergestellt worden sein, wer weiß wie lange sie schon in den Verstecken liegen? Die Landschaft bietet doch viele Möglichkeiten. Wie gesagt, ihr kennt eure Heimat besser als wir.“ Dies kam ziemlich scharf an Ceridwen gewandt. Sie sollte nur nicht denken, er würde solche Schliche nicht kennen.
Achselzuckend kam dann: „Nun Gefangene werden sehr oft mit einem Seil um den Hals mitgeführt. Ich glaube das ist überall üblich, damit die Gefangenen nicht so schnell fliehen."
"Deshalb sind wir Beide ja hier", kam dann auch prompt von Furius. „Weshalb um dich zu beschweren über etwas was dich zu der Zeit wo es geschah, wenn es überhaupt so geschah, nichts anging. Im Nachhinein dich als Retter aufzuspielen, hat so wie ich dich kenne einen Grund.“
Innerlich ärgerte Cato sich über sich selber. Warum ließ er sich so schnell von Saturninus provozieren, warum hörte er sich, erst alles was er noch zu sagen hatte, in Ruhe an.
Schon musste er sich krampfhaft zurückhalten, wenn er den Blödsinn hörte, “Sie wissen das ich streng aber gerecht bin“ . Den wenigsten war er bestimmt bis dato bekannt gewesen. Dann kam das Argument der Armut. So ein Blödsinn als wenn die Bevölkerung zu der Zeit von Boadicea reich gewesen wäre. Für sie hatte es damals wie für die Kelten heute die Möglichkeit gegeben an Waffen zu kommen.
Nach außen gab sich Cato nach einen kleinen Schluck Wein gelassen, doch seine Finger begannen auf der Sessellehne zu trommeln als die Rede auf Furius Sklaven kam. Aber dann kam der Höhepunkt und das war bestimmt für Saturninus die schlimmste Nachricht gewesen, seine Aglaia war angeblich auch darin verwickelt. Der Sache würde er genauer nachgehen.
Pah das wäre ja noch schöner, als ob der Forderungen stellen könnte. Bei diesem Gedanken umschlossen seine Hände die Sessellehne, damit er ja nicht aufsprang und los donnerte. Er kannte doch die Hetäre, da wo sie auftauchte gab es Unfrieden. Was wussten sie was die da draußen trieb. Warum hatte sie dort eine Schmiede und vor allem Dingen warum musste die dort sein? Sie hatte bestimmt keine Ahnung von der Schmiedekunst. Das stank doch zum Himmel. Nein das musste im Auge behalten werden.
Iulius setzte sich aufrecht und schaute seine ungeladenen Besucher an. „Bevor ich irgend welche Befehle rausgebe, würde ich gerne noch Zeugen hören. Einmal deine Sklaven und zum anderen einem Legionär, der von mir, als Beobachter mit geschickt wurde. Tribun Ovidius geht übrigens sehr gewissenhaft vor und es kam schon zu einigen Verhaftungen.“
Langsam erhob er sich ging zur Türe und gab den Befehl: „Miles Mettius sofort zu mir!“
Cato setzte sich wieder, die Ellbogen auf auf den Sessellehnen gestützt die Fingerspitzen gegeneinander tippend kam die Frage. „Schickst du jetzt nach den Sklaven oder treffen wir uns noch einmal?“