RE: Hochzeitsvorbereitungen von Lucretia Serena
Sabina war auch endlich da, womit die Runde komplett war und ich lächelte sie freudig an. "Setz dich doch zu uns, liebe Sabina" rief ich ihr zwischen einem schnell geschluckten Bissen und einem Schluck Quellwasser entgegen und deutete auf den noch freien Platz zwischen Prisca und mir am Tisch. "Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich esse. Aber nachdem ich nun stundenlang gebadet, enthaart, angezogen und frisiert wurde hatte ich kein Abendessen." Das Ergebnis konnte sich zwar sehen lassen, aber die Prozedur war anstrengend gewesen, da wirklich alles enthaart wurde.
Das mit dem Schlafen war so eine Sache und wurde mir bereits erklärt. "Ja, Phoebe hat mir gesagt, dass ich am besten im Sitzen schlafe mit diesen Kissen hier im Nacken und einem Hocker unter den Füßen, damit die tunica nicht so verknautscht." Ich zeigte auf eine kleine Liege, die voll mit dreieckigen, sackartigen Kissen waren, die man in den Nacken legen konnte. Dann legte ich probeweise die Füße auf den Hocker und zog die tunica ein wenig hoch bis zu den Knien. "Tadaa...aber bequem wird das bestimmt nicht." Ich wandte mich wieder der Käseplatte zu und folgte der Unterhaltung der anderen beiden jungen Frauen.
"Ich hoffe, dass Opfer genug sind um die Ehe zu segnen - aber man weiß ja nie. Wie läuft es in der Casa Sabinia für dich, Prisca? Verstehst du dich gut mit deiner Schwiegermutter und respektieren dich die Sklaven ordentlich?" Ich war froh, dass keine Schwiegermutter auf mich wartete, mit der ich mich um das Szepter im Haushalt streiten musste. Saturninus hatte nur noch eine Cousine und eine ältliche, angeheiratete Tante, die mir meine Stellung bestimmt nicht streitig machen würden, sobald ich einziehen würde.
Bei Sabinas Ausspruch, dass wir alle so schnell erwachsen werden, musste ich allerdings laut lachen, da sie ja die Jüngste von uns war und wie eine alte Glucke sprach. "Ach Sabina...ich habe Getuschel gehört, dass es bei dir auch nicht mehr lange dauern wird. Sag, wer ist denn der Glückliche?" gab ich mit einem diebischen Grinsen von mir.
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